… und ich war ständig unterwegs:
Nahe der Mosel, im wunderschön idyllischen Haus Arnoth (Kleinich), gab ich meinen jährlichen Stimmbildungskurs für Fortgeschrittene über musica viva und genoss die Kreativität, die Freude, die Entspannung und die Klänge der Teilnehmer. Es macht so viel Spaß, auf Augenhöhe funktional (nach Rohmert/Lichtenberg) unterrichten zu können und immer wieder große Fortschritte zu hören. Die Teilnehmer organisierten sogar ein kleines Abschlusskonzert vor lauter Begeisterung.
Danach gings gleich zu blond nach Stuttgart ins Renitenz und Gunzi, Joe und ich zelebrierte mal wieder unseren „öffentlichen Kindergeburtstag“ . Sebastian, der Veranstalter, meinte, eigentlich sollten wir das jeden Monat hier tun. 🙂 gerrrrrne!
Am nächsten Tag fuhr ich per Zug nach Berlin, wo ich mit Johannes Roloff (Pianist u.a. der Geschwister Pfister, Maren Kroymann) Lieder von Heymann, Weill und Hollaender probte. Probte ist das falsche Wort: einmal durchmusizierte. Danach sahen wir uns etwas ungläubig an. So etwas von „auf einer musikalischen Wellenlänge“ gibt es selten. Ich übernachtete bei Elisabeth Trautwein-Heymann (Tochter von W.R. Heymann) und genoss ihre Freundschaft und das Treffen mit Kollegen in Charlottenburg. Der Abend am nächsten Tag zu Ehren meines lieben verstorbenen Freundes Gad Granach (Sohn von Alexander Granach, Entertainer, Erzähler, ausgewanderter berliner Jude / „Jecke“, ich lernte ihn beim SWR mit 87 kennen, telefonierte monatlich mit ihm, traf ihn 4 mal in Deutschland und besuchte ihn 2 mal in Jerusalem. Mit 95 starb er. Er wäre jetzt 100.) war grandios: in der ADK Berlin, mit einem schönen, lustigen Erinnerungsfilm, unseren Liedern und einer sehr persönlichen Rede von Henryk M. Broder. Bei „das gibt’s nur einmal“ liefen mir beim Singen Tränen übers Gesicht und ich hab wohl einige angesteckt.
Trotz Zugstreik kam ich gut zum Koffertausch nach hause und gleich wieder nach Olten zu den berühmten Schweizer Kabaretttagen. Dort fühle ich mich schon wie zu hause, die Veranstalter, die Techniker, alle sind so unglaublich nett und zugewandt. Wir spielten „Ausziehn“ mit ein paar musikalischen Neuerungen und waren vom Publikum begeistert.
Und ich hatte schon zeitweise befürchtet, dass ich „nur wegen der Kleiderfarbe engagiert“ worden sei… Das ganze Festival ist apfelgrün und ich sah aus , wie das Maskottchen.
Nun freuen wir uns auf das Capitol in Mannheim mit unserer Operncomedy und hoffen, es wird nicht zu gutes Wetter…
Außerdem braucht mein Garten nun endlich den versprochenen Regen.